Auf fremdes kirchliches Terrain habe ich mich im Januar auf dem Willow Creek Leitungskongress in Hannover begeben - als Katholik in einer stark freikirchlich-evangelikal geprägten Veranstaltung. Meine Lektüre der vergangenen Monate hatten mich neugierig gemacht, hatten bei mir manche Vorurteile abgebaut und in mir die Überzeugung geweckt, dass es in dieser Richtung durchaus etwas zu lernen gibt - für kirchliches Leitungshandeln, für pastorale Aufbrüche, für Prozesse lokaler Kirchenentwicklung. Für Prozesse also, wie den in unserer Diözese Rottenburg-Stuttgart ausgerufenen Prozess "Kirche am Ort. Kirche an vielen Orten gestalten". Unsere Kirchengemeinde hat damit begonnen, diesen Entwicklungsprozess ernst zu nehmen. Nun fuhr ich nach Hannover, um zu sehen, welche Impulse ich dafür mitnehmen konnte. Und es gab dann tatsächlich einige - vieles im motivationalen Bereich, manches auch inhaltlich in spiritueller wie auch in ganz praktischer Hinsicht.
Mit dem Abstand von ein paar Monaten möchte ich auf die Vorträge des Kongresses zurückblicken, Gehörtes und Gelerntes wiedergeben und reflektieren, teilweise auch kritisieren, auswerten in der Bedeutung für unseren Prozess "Kirche am Ort". In Hannover durfte ich eine energiegeladene Veranstaltung erleben, die Menschen begeistern wollte für Leitungs- und Entiwkclungsprozesse, nicht nur, aber besonders in kirchlichen Kontexten. Diese Energie war ein wohltuender Kontrast zur in deutsch-katholischen Zusammenhängen oft zu erlebenden Atmosphäre des Klagens und Schwarzsehens. Allein dafür lohnte sich die Teilnahme: Kirche kann begeistern, einen Dienst in der Kirche auszuüben, ist ein erfüllendes Privileg, inspirierend für einen selbst und - wenn es gelingt - auch für andere.
In den folgenden Posts nun einige Gedanken zu den gehörten Vorträgen.
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